11.1.11

Wombatgeschichten

Im Kühlschrank lebt ein Beutelsäuger,
„Wombat“ heißt das gute Tier,
es saß an einem Montag im
Gemüsefach und sprach zu mir:
„Ich bleib' ein wenig länger hier.„“
Es macht' es sich auch gleich bequem,
„Verzeihn der Herr, wie heißen Sie?“
Ich stellte mich mit Namen vor,
das Wombat sagte: „angenehm.“
und knabberte am Brokkoli,
das nahm ich mit Humor.

Eines diesigen Novembermorgens wurde ich unsanft aus meinem ohnehin unerholsamen Schlaf gerissen. (Scheiß Kater.) Und diese Rollmatratze aus dem Dänischen Bettenlager ... aua! Dafür war sie billig. Naja.
Ich hörte jemanden schrecklich schief krakeelen. Als ich, nach der Quelle des nichtganzsolieblichen Gesanges forschend, in die Küche stapfte, sah ich, wie das Wombat im Kühlschrank randalierte. Es hatte sich ein Megaphon aus dem Internet bestellt und sang lauthals hinein:

„Ich glaube, dass der Sommer bald zuende ist,
und man nicht mehr schwitzt wien Schwein,
Das blöde Obst allein stillt keinen Appetit,
so ein Eintopf muss schon sein.
Ich glaub an deutsche Hausmannskost,
an Steckrüben und Kohl
und ist mein Teller voll davon,
fühl ich mich pudelwohl.
Ja, ich glaube dran, dass meine liebe Großmama
bald wieder in der Küche steht
und Kartoffeln kocht und Grünkohl macht
und nen Klumpen Tofu brät

Es kommt die Zeit... oooohooo...
...in der es wieder Grünkohl gibt!
Es kommt die Zeit... Woooooohohoooooohohoooooo...
...in der es Grünkohl wieder gibt!
Woooohohoooohoho...
...Grünkohlspaß!“

Neulich beim Bier
sprach das Wombat zu mir:
„Ach, was bin ich froh, mich nicht in Uelzen einquartiert zu haben! Am Ende hätte ich mir noch das Eisfach mit einem Bonsai teilen müssen, wenn ich in diesen Hundertwasserkühlschrank gezogen wäre.“